Zeit für Holunderblütensirup

Alle Jahre wieder blüht der Holunderstrauch – Gott sei Dank, denn dann kann unser Vorratsregal, das mittlerweile schon sehr geplündert ist, wieder aufgefüllt werden. Ich halte schon seit Tagen Ausschau nach den weißen Blütendolden – wenn ich sie sehe, wird daran geschnuppert, ob es auch wirklich Holunder ist, dann folgt ein etwas länger anhaltender Niesanfall, weil sich einige Pollen darin versteckt haben, dann muss ein Tempo vorgegruscht werden und die Nase von Pollen befreit werden, was durchaus ein wenig dauern kann, und wenn nicht innerhalb dieser Zeit durch das laute Geniesse schon ein Nachbar auf diese schönen Blüten aufmerksam geworden ist und sie mir vor der Nase weggeschnappt hat, dann werden die Blüten gleich von mir gezupft oder geschnitten und nach Hause verfrachtet, wo er die Wohnung innerhalb weniger Sekunden in starken Holunderduft hüllt. 

Verarbeitet wird der Holunder zu Holunderblütensirup für erfrischende Getränke im Sommer, nur mit Wasser gemischt oder für den allseits beliebten H U G O, wobei ich zugeben muss, dass er bei uns nur mit Wasser gemischt wird. Das Rezept dafür lautet:

 1,5 l Wasser in eine Schüssel geben, darin 1,5 kg Zucker auflösen, 

50g Zitronensäure dazugeben, 1 ungespritzte Zitrone in Scheiben schneiden, 

ca. 15 Holunderdolden dazugeben und dann gut 3 Tage ziehen lassen. 

Anschließend durch ein Sieb abgießen (direkt in einen Topf) und aufkochen lassen. 

Dann hält er sich in gut verschlossenen Flaschen und am besten im Keller einige Monate.

Die Verpackungen der Flaschen sind immer ganz schlicht. Gerade letzte Woche, als ich den Sirup angesetzt habe, war eine dermaßene Hitzewelle, dass man gar keine Lust hatte, sich im inneren des Hauses für irgendwas anstrengendes, wie z.B. Verpackungsgeschichten :), groß anzustrengen. Aber auch ansonsten find ich es ok, wenn es nicht mehr Verpackung als Inhalt ist. 

Heuer also ein weißer Stoff als Häubchen über den Deckel gestülpt und mit gelbem Band umbunden. Inhalt und Datum habe ich mir ausgedruckt und mit dem Stanzer ruckzuck ausgestanzt, aufgeklebt und fertisch... Jetzt stehen sie so schön im Regal und warten darauf, getrunken oder verschenkt zu werden. Er hält sich übrigens wirklich lange, wenn er in einem einigermaßen kühlen und dunklen Raum (also am besten im Keller) aufbewahrt wird. Wir haben gerade vorletzte Woche die letzte Flasche aus dem letzten Jahr geöffnet – und was soll ich sagen?? Vorzüglich!!

Allen, die sich an dieses einfache und vorzügliche Rezept wagen: Gutes Gelingen und lasst ihn euch schmecken!!